Das gute Leben

Philosophie zwischen Kant und Chaos

von Phil Baum


Steckbrief: Friedrich Nietzsche

nietzsche Friedrich Wilhelm Nietzsche ( *15. Oktober 1844 †25. August 1900) war ein Philologe und Philosoph. Er studierte klassische Philologie in Bonn und Leipzig und wurde direkt nach seinem Studium ohne Prüfung als außerordentlicher Professor für Philologie nach Basel berufen. Schon während seines Leipziger Studiums machte Nietzsche Bekanntschaft mit dem Komponisten Richard Wagner. Die beiden Verband eine Freundschaft die später allerdings wieder zerbrach. Nietzsche blieb nur 10 Jahre Professor, bis er aus gesundheitlichen Gründen die Professur niederlegen musste. Auf der Suche nach Orten an denen es ihm gesundheitlich besser geht, bereiste er Europa, brach aber bald darauf zusammen da er an einer, vermutlich durch Syphilis ausgelösten, psychischen Krankheit litt. Seine Mutter und Schwester kümmerten sich bis zu seinem Tod durch mehrere Schlaganfälle um ihn.

Nietzsche’s Philosophie war eine Kritik an an der Moral, Religion, Kultur, Wissenschaft und Kunst. Er schuf er den Begriff des “Übermenschen”, welcher später von den Nationalsozialisten missbraucht wurde. Der Übermensch ist eine Weiterentwicklung des Menschen, der Mensch ist nur “[…] ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch” [1].

Ein weiteres wichtiges Element Nietzsches Philosophie ist der “Wille zur Macht”, der etwas umstritten ist. Nietzsche selbst schrieb in einem überlieferten Fragment von 1885: „…Diese meine dionysische Welt des Ewig-sich-selber-Schaffens, des Ewig-sich-selber-Zerstörens … dies mein Jenseits von Gut und Böse, ohne Ziel, wenn nicht im Glück des Kreises ein Ziel liegt … Wollt ihr einen Namen für diese Welt? … Ein Licht für euch, ihr Verborgensten, Stärksten, Unerschrockensten, Mitternächtlichsten? … Diese Welt ist der Wille zur Macht – und nichts außerdem! Und auch ihr seid dieser Wille zur Macht – und nichts außerdem!“ [2]

Dem Christentum warf er vor den Lebenswillen zu schwächen, denn Begriffe wie Gott, Jenseits und Sünde seien nur erfunden worden, um das Leben in Frage zu stellen, das Diesseits zu entwerten und die Menschen zu versklaven, moralisch zu erniedrigen und zu misshandeln. “Der christliche Glaube ist von Anbeginn Opferung: Opferung aller Freiheit, alles Stolzes, aller Selbstgewissheit und des Geistes: zugleich Verknechtung und Selbst-Verhöhnung, Selbst-Verstümmelung.” [3]

[1] Nietzsche, F.W., Also Sprach Zarathustra: Ein Buch Für Alle Und Keinen
[2] Nietzsche, F.W., Aus dem Nachlass der Achtzigerjahre
[3] Nietzsche, F.W., Jenseits Von Gut Und Böse