Philosophie - Versuch Nr. 2

Der erste Post in diesem Blog liegt nun über 10 Jahre zurück. Von meiner damaligen Psychotherapeutin darauf hingewiesen, dass es für viele der Fragen über die ich Grüble eine Wissenschaft namens “Philosophie” gibt, las ich schnell die “Philosophische Hintertreppe” und schrieb mich voller Begeisterung in das Kulturwissenschaftsstudium mit Fachschwerpunkt Philosophie bei der Fernuniversität Hagen ein. Es hat nicht lange gedauert, bis die Realität mich einholte und ich gemerkt habe, dass so ein Studium, vor allem nebenberuflich, einem sehr viel Arbeit abverlangt und nach nur einem Semester endete mein kurzer Ausflug in akademische Welt auch schon und mit der Zeit erlosch der funken der Begeisterung wieder. Ganz losgelassen hat es mich jedoch nie, durch Podcasts, politische und ethische Diskussionen und das Grübeln über die Welt blieb die Philosophie immer ein kleiner Teil meines Lebens.

Getriggert durch Kants 300. Geburtstag und die Lektüre des wunderbaren Buchs “Kant - Die Revolution des Denkens” von Marcus Willaschek wurde dieser funken jedoch neu entfacht. Gleichzeitig entschieden meine Partnerin und ich, aus diversen Gründen, dass wir keine Kinder bekommen möchten, wodurch ein Lebensabschnitt, der für die Kindererziehung reserviert war, nun frei wurde für etwas Neues. Kombiniert mit dem Wunsch, etwas Positives zur Welt beizutragen, habe ich mich also entschlossen, es noch einmal zu versuchen und mich zum Sommersemester wieder einzuschreiben.

Wenn ich meine alten Posts lese, überkommt mich zum Teil der Fremdscham - nur, dass es in diesem fall nicht fremd ist. Meine Ausdrucksweise war eine Katastrophe, einige Artikel, wie man heutzutage sagen würde: cringe. Gerade deshalb habe ich mich auch entschieden, bis auf wenige Ausnahmen, alles so wie es damals war bestehen zu lassen, es wird interessant zu sehen, wie sich mein Denken und meine Art und Möglichkeiten zu schreiben über die Jahre entwickelt. Und vermutlich Schäme ich mich in 20 Jahren dann für diesen Artikel hier. :)

Anders als damals möchte ich den Blog diesmal weniger für eigene Meinung, sondern mehr dazu nutzen, gelerntes durch Essays in eigene Worte zu fassen, um so den Lerneffekt zu steigern.