Steckbrief: René Descartes

René Descartes [gesprochen deˈkaʀt] (* 31. März 1596 † 11. Februar 1650) war ein französischer Philosoph, Physiker und Mathematiker. Nachdem er ein Internat besuchte studierte er Jura und legte 1616 sein Examen ab. Anstatt eine juristische Karriere zu beginnen erlernte Descartes den Kriegsdienst und kämpfte als Offizier unter anderem im dreißigjährigen Krieg. Aufgrund Dreier Träume gab er 1620 den Kriegsdienst auf und wandte sich der Forschung zu. Er zog in die Niederlande und hoffte dort mehr Gedankenfreiheit als im royalistisch kontrollierten Frankreich zu haben.

Descartes Philosophie ist geprägt von seiner Arbeit als Mathematiker. In seinem Buch “Discours de la méthode” gibt er die vier Regeln seiner Philosophie an (wikipedia):

  1. Skepsis: Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann.
  2. Analyse: Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen.
  3. Konstruktion: Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
  4. Rekursion: Stets prüfen, ob bei der Untersuchung Vollständigkeit erreicht ist.

Mit dem ersten Punkt hat man schon ein Problem: Woher wissen wir, dass wir nicht von einem “bösen Dämon”, wie Descartes ihn nennt, getäuscht werden? Woher wissen wir, dass alles was wir sehen, fühlen und spüren etc. nicht nur eine Einbildung ist. Woher wissen wir, dass wir nicht wie in dem Film Matrix komplett getäuscht werden? Descartes Antwort ist: wir wissen es nicht. Aber wir wissen Eines: Wir Denken.

In den Prinzipien der Philosophie schrieb er:

„Indem wir so alles nur irgend Zweifelhafte zurückweisen und für falsch gelten lassen, können wir leicht annehmen, dass es keinen Gott, keinen Himmel, keinen Körper gibt; dass wir selbst weder Hände noch Füße, überhaupt keinen Körper haben; aber wir können nicht annehmen, dass wir, die wir solches denken, nichts sind; denn es ist ein Widerspruch, dass das, was denkt, in dem Zeitpunkt, wo es denkt, nicht bestehe. Deshalb ist die Erkenntnis: »Ich denke, also bin ich,« (lat.: ego cogito, ergo sum) von allen die erste und gewisseste, welche bei einem ordnungsmäßigen Philosophieren hervortritt.

1649 folgte Descartes der Einladung von Königin Christine nach Schweden, die den Wunsch hatte mit ihm zu philosophieren. Er starb dort im Alter von 53 Jahren an einer Lungenentzündung.

1663 wurden die Schriften Descartes von der katholischen Kirche auf den Index gesetzt.

Denker des Abendlandes über Descartes: https://www.youtube.com/watch?v=uQvUqjjdxuA